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TANZ BREMEN 2020

IM FOKUS: KÜNSTLERISCHE PERSPEKTIVEN VON FRAUEN

 

Es ist der Tanz, der als die körperlichste aller Kunstgattungen in besonderem Maße die Möglichkeit hat, unsere Bilder von der menschlichen Physis zu reflektieren und in Frage zu stellen. Längst zeigt er uns nicht mehr nur die austrainierten Tänzer*innen, die vermeintlich perfekten Körperidealen entsprechen. Vielmehr interessieren sich die zeitgenössischen Choreograf*innen für die menschliche Gestalt in all ihrer Vielfalt und Verschiedenheit. Kritisch hinterfragen sie unsere Vorstellungen davon, wie ein Körper auszusehen hat und was in ihm festgeschrieben zu sein scheint: Geschlecht, Alter und Herkunft, Verwundungen oder Beeinträchtigungen, aber auch ethnische Zuschreibungen, gesellschaftliche Konstellationen und Konventionen. Diese Entwicklung stellt TANZ Bremen 2020 in den Mittelpunkt und legt einen Schwerpunkt auf Produktionen, in denen sich Diversität nicht nur durch unterschiedliche Techniken und Stile ausdrückt, sondern teilweise auch konkret über die Tänzer*innen auf der Bühne. Und: TANZ Bremen 2020 ist ein Festival mit betont weiblicher Perspektive, denn es bringt in 16 von 19 Arbeiten künstlerische Positionen von Frauen auf die Bühne. Das vielfältige Programm umfasst Stücke, in denen es um Konstruktionen von Identitäten oder Rollenstereotypen geht. Da werden Lebensgeschichten aus der Perspektive von älteren Frauen erzählt und wird der Umgang mit Tradition, dem Fremden und dem Eigenen thematisiert. Dafür bedienen sich die Choreografinnen höchst unterschiedlicher Stilmittel: mal hochkonzentriert und puristisch, mal schrill und opulent, mal athletisch und virtuos, mal anarchisch und voll beißendem Humor.

Ergänzt wird das internationale Spektrum des Festivals von Produktionen der lebendigen Bremer Tanzszene. TANZ Bremen nimmt zahlreiche aktuelle Produktionen von Frauen ‚Made in Bremen‘ in den Blick und hat dazu seine Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen der Stadt ausgebaut. Auch in dieser Festivalausgabe werden die Vorstellungen durch ein spannendes Rahmenprogramm ergänzt: mit Einführungen, Diskussionen, Workshops, Filmen, Publikumsgesprächen und Partys.

In all seinen Produktionen zeigt das Festival, dass Herkunft, Zugehörigkeit und Identität sehr facettenreiche und teils sogar widersprüchliche Begriffe sind, die der komplexen Wirklichkeit nur selten gerecht werden. Bleiben wir also offen und vor allem neugierig auf eine sehr diverse und sehr vielgestaltige Realität, auf der Bühne des Tanzes und im wahren Leben.

 

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RUBBERBAND

EVER SO SLIGHTLY

FESTIVALERÖFFNUNG

Kraftvoll und energiegeladen ist der Auftakt des Festivals. Virtuos verknüpft der in Kanada lebende Choreograf Victor Quijada Elemente des Hip-Hop und Bewegungen aus der Kampfkunst mit dem zeitgenössischen Tanz.

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Serge Aimé Coulibaly beschreibt in opulenten Bildern seine eigene Vision eines selbstbestimmten Afrikas. Mit kraftvoll choreografierten Szenen und einem großartigen Ensemble erzählt Coulibaly eindringlich von Heimat, Flucht und Migration.

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EUN-ME AHN COMPANY

NORTH KOREA DANCE

In schillernden Kostümen, die eher an farbenprächtige Revuen und glamouröse Popkonzerte als an ein Militärregime erinnern, findet Eun-Me Ahns spektakuläre Interpretation der nordkoreanischen Tänze dann ihren Weg auf die Bühne. Faszinierend und schrill, gesellschaftskritisch und heiter.

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NÚRIA GUIU SAGARRA/UNUSUAL SYMPTOMS

FUTURALGIA

PREMIERE

Mit choreografischen Mitteln befragt die katalanische Tänzerin, Performerin und Choreografin Núria Guiu Sagarra das Verhältnis von Körper und Digitalität zu Zeit und Raum und ihre Rollen beim Erzeugen persönlicher und kollektiver Identität.

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GALIT LISS

GO!

YES MANIFESTO FOR THE ELDERLY BODY

17 Tänzerinnen, Mütter und Großmütter, Frauen zwischen 64 und 84. Ruhig, vorsichtig, manchmal traumverloren bewegen sie sich durch den Raum. Sie alle verbindet eine gemeinsame Leidenschaft: Am liebsten wären sie Tänzerinnen geworden oder geblieben. Galit Liss bringt sie und ihre Geschichten auf die Bühne

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CLARA FUREY

COSMIC LOVE

DEUTSCHLANDPREMIERE

Behutsam spielt die kanadische Choreografin, Musikerin und Schauspielerin Clara Furey in COSMIC LOVE mit Formen und Codes, mit Interaktion und Transformation: ein feinstofflicher, faszinierender Abend mit Sogwirkung.

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ANDREA PEÑA & ARTISTS

UNTITELED I

EUROPAPREMIERE

Mit weiblichem, forschenden Blick hinterfragt Andrea Peña die Grenzen zwischen Virilität und Fragilität, zwischen Leistungskraft und Verwundbarkeit und erschafft ein Solo voller Spannung, Schönheit und verstörender Energie.

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VANESSA GOODMAN

CONTAINER

EUROPAPREMIERE

Irgendwo zwischen Blade Runner und Miley Cyrus, zwischen Femme fatale und Cyborg: Allein – und doch keineswegs verloren – steht Vanessa Goodman auf der leeren Bühne. Kaltes, sezierendes Licht steckt ihren Rahmen, den CONTAINER, ab, in dem sie sich in äußerst exakter, fast hypnotischer Weise bewegt.

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Welche Gesten provozieren, welche Posen erzeugen welche Reaktion und welche Bewegungen erzählen von welcher Persönlichkeit? In À MON BEL AMOUR verführen acht Tänzer*innen das Publikum zu einem raffinierten Spiel der Perspektiven.

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SYNERGY 2020

HOSTED BY UNUSUAL SYMPTOMS

Bremens neues All-Style-Tanzbattle. Urbane und zeitgenössische Tanzstile treffen auf Live-Musik verschiedener Genres und performative Improvisation, wenn Tänzer*innen aus ganz Deutschland und internationale Special Guests in Teams gegeneinander antreten.

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BIRGIT FREITAG

VERMUTUNGEN ÜBER (…)

PREMIERE

Welche Merkmale sind für das Bild, das man sich von einem unbekann-ten Menschen macht, eigentlich entscheidend? Ist es das Alter, das Geschlecht, die Hautfarbe, die Herkunft und die Körpergröße? – Eine tänzerische und biografische Versuchsanordnung zu Identitäten, Authentizität, Selbstdarstellung und Fremdzuschreibungen. Spielerisch, unterhaltsam und tiefgründig zugleich.

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Mit scharfem Gespür für feministische und postkoloniale Bezüge spannt Kim einen Bogen von ihrer eigenen Herkunft und Identität zu einer Gesellschafts-kritik der Gegenwart. Nach Kokosnuss duftender Nebel, eine ferngesteuerte Fächerchoreo-grafie, eine wehmütige Eurasien-Hymne und vier mitreißende Trommler*innen mit Kopschmuck und fliegenden Bändern machen den Abend am Ende zu einer sinnlichen Begegnung für alle.

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DANA MICHEL

YELLOW TOWEL

Als Kind hat sich Dana Michel oft ein gelbes Handtuch um den Kopf gewickelt, um blond und wie die anderen auszusehen. Aus dieser Erinnerung speist sich ihr autobiografisch inspiriertes Solo.

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Zweiteiliger Abend mit Choreografien von Alexandra Waierstall und Felix Landerer.

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Wer bin ich? Wer will ich sein? Kann man sich ganz einfach neu erfinden , indem man einfach behauptet, man sei jemand anderes? Was ist, wenn ein Schwein muht? Ist es dann ein Schwein oder eine Kuh? – Verspieltes, absurd-komisches und bildstarkes Tanztheater  für Kinder ab 7 Jahren.

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 Auf der Bühne begegnen sich zwei Erwachsene und zwei Jugendliche und stellen sich auf spielerische Weise wichtigen Fragen des Lebens. Es entsteht ein facettenreiches Bild verschieden langer Lebenswege,

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Was empfinden wir als ästhetisch, was als schön und was als normal? Und: Wie viel Abweichung von der Norm tolerieren wir? Die Skulpturen des Bildhauers Robert Schad und drei Performer*innen sind die Protagonist* innen dieser ungewöhnlichen Choreografie

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ANNA HUBER

GELENK SKIZZEN – ZEIT SPUREN

Welche sichtbaren und welche unsichtbaren flüchtigen Spuren hinterlassen Bewegung, Klang und Präsenz im Raum und in der Erinnerung?

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TANZBAR_BREMEN

KÖRPER IN BEWEGUNG

KÖRPER IN BEWEGUNG ist eine Arbeit, die Lassnigs ‚Empfindungen im Körpergehäuse’ mit eigenen künstlerischen Mitteln feinsinnig nachspürt.

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